Tina Nicole v. Falkenstein

 Schauspielerin



Kritiken


"Für mich soll's rote Rosen regnen"

...Tina Nicole v. Falkenstein glänzte in ihrer Rolle als gereifte Hildegard Knef und viele Besucher waren bereits in der Pause davon überzeugt, dass keine bessere Besetzung für diese Rolle gefunden werden konnte. Durch die Ausstrahlung und die stimmliche Variabilität von Tina-Nicole Kaiser hatte man während des ganzen Stückes immer wieder den Eindruck, dass Hildegard Knef persönlich auf der Bühne stand. Mit lang anhaltendem stehendem Applaus bedankten sich die Zuschauer bei den Künstlern für ihre glanzvolle Leistung und einen besonderen Theaterabend auf der Freilichtbühne der Altmühlsee Festspiele.  (Altmühlfranken-live.de 2016)

Foto: Hilde Bickel

Figuren verschmelzen.. Stimme und Make-up sind v.a. bei Tina-Nicole v. Falkenstein dem Original beängstigend ähnlich... (HAB, 25.7.2016)



"Ich bin so knallvergnügt erwacht"

Kritik Schönwald i. Schwarzwald 2022 (Schwarzwälder Bote)

..... Die beiden Künstler aus München hatten als Repertoire eine Auswahl von 49 Gedichten und kurzen Erzählungen mitgebracht. Diese wurden, jedes für sich, aber auch im Zusammenhang dialogisch gestaltet rezitiert. v. Falkenstein und Wegscheider erwiesen sich dabei als großartige Profis. Ihren eindrucksvollen Vortrag begleiteten sie mit hervorragender Mimik und Gestik. Beide legten Wert auf die Erkenntnis, dass Ringelnatz eben kein Hanswurst gewesen ist, sondern ein großer Lyriker, dem 1909 der Durchbruch in der Münchner Künstlerkneipe "Simplicissimus" gelang.
Sie erspürten und stellten das Besondere des Menschen Joachim Ringelnatz dar. Das Publikum dankte ihnen mit lang anhaltendem Beifall. In den Zugaben stellten sie ein Wiedersehen "hier in diesem Theater" in Aussicht.

Kritik Herrenberg 2019

Tina Nicole v. Falkenstein und Jürgen Wegscheider...verstehen es, nicht nur den komischen Ringelnatz lebhaft und spitz vorzustellen, sondern auch die leiseren Seiten seines Humors zum Klingen zu bringen. In ihre Rezitationen flechten sie immer wieder kurze Anekdoten aus Ringelnatz' Leben ein - und immer bleibt das unterhaltsam, flott und spritzig, keinen Augenblick gerät es zum Vortrag. Die Texte liegen dem Sprecher kurios wendungsreich im Mund und leuchten dort hintersinnig. Tina Nicole v. Falkenstein mimt mit echter Laune den Dichter, der was über München zu sagen hatte, und nicht nüchtern,
sondern mit argem Schwung in der Satzmelodie. Eine Zugabe müssen sich Tina-Nicole Kaiser und Jürgen Wegscheider nicht zurechtlegen, der Dichter hat sie unter diesem Titel schon bereitgestellt; sie gehört zu seinen
bekanntesten Stücken. „Ein ganz kleines Reh“, rezitiert Tina Nicole v. Falkenstein, „stand am ganz kleinen Baum, still und verklärt, wie im Traum. Das war des Nachts elf Uhr zwei. Ich kam um vier morgens wieder vorbei“ –das Reh freilich regt sich nicht, als der Vorbeigänger es dann atemlos stupst.
Es ist aus Gips. War der Dichter nüchtern? Spekulation.
Joachim Ringelnatz konnte auch Anmachsprüche, für die, die das brauchen–
„Guten Abend, schöne Unbekannte!“, ruft er, ruft Jürgen Wegscheider. „Es ist nachts halb zehn. Würden Sie, liebenswürdigerweise, mit mir schlafen gehn? 


Kritik Winterlingen 2015

Winterlingen. Unter dem Titel "Ich bin so knallvergnügt erwacht" hangeln sich Tina Nicole v. Falkenstein und Jürgen Wegscheider auf der Bühne des K3 mit ihrer abwechslungsreichen szenischen Lesung an der Biografie von Joachim Ringelnatz und seinen facettenreichen Werken entlang. Das geschieht nicht nur mittels Lesung, sondern auch durch Gesang und theatralische Einlagen.

 

Das Bild des bekannten Malers, Schriftstellers und Kabarettisten mit seinem feinsinnigen Humor erfährt in der Lesung eine Ganzheitlichkeit, indem sie seine tiefgründige und schwermütige Seite beleuchtet. Für ihr Repertoire haben die beiden Schauspieler recherchiert, etwa im Internet, anderes ist aus "Reisebriefe eines Artisten" sowie aus Kurzgeschichten aus den "Meistererzählungen".

 Die beiden wollen mit ihrer Lesung "die Lust wecken, sich mit Ringelnatz zu beschäftigen", was ihnen ohne weiteres gelingt, anhand der Werke, die sich im Laufe des Lebens von Ringelnatz angesichts von Krankheit und Tod verändern. Der 1883 in Wurzen geborene Dichter hieß eigentlich Hans Gustav Bötticher. Erste Veröffentlichungen sind in Auerbachs Deutschem Kinderkalender zu lesen: das Ostermärchen und die zwei Geschichten vom Alten Fritz. Nach Seefahrerzeit und Wanderjahren kamen die Auftritte in der Künstlerkneipe Simplicissimus; dort wurde er zum Hausdichter. 1920 heiratet er die Lehrerin Leonarda Pieper und nannte sie Muschelkalk. Ihr widmet er das Liebesgedicht "Die Löcher sind die Hauptsache in einem Sieb, ich habe dich so lieb".

Aus dem "Kindergebetchen" sorgt besonders der dritte Vers für Lacher: "Lieber Gott mit Christussohn, ach schenk mir doch ein Grammophon. Ich bin ein ungezog’nes Kind, weil meine Eltern Säufer sind. Verzeih mir, dass ich gähne. Beschütze mich in der Not, mach’ meine Eltern noch nicht tot und schenk der Oma Zähne." Zahlreiche Gedichte geben die beiden im Wechsel, andere im Dialog zum Besten, wie "Der Komiker", "Schöne Frauen", "Schöne Katzen" und "Humorvolle Spinner" mit der Pointe: "Jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut der andere leise". Heiter geht es weiter mit "der Sänger" und "Es kann kein Mann vor Damenwäsche gähnen".

Schwermütig stimmte den Dichter der Tod seines Vaters, das bringt er mit "Gedenken an meinen Vater" sowie "An meinen längst verstorbenen Vater" zum Ausdruck. 1933 treten die Symptome der Tuberkulose auf, verdeutlicht in "Mensch und Tier": Darin stellt er die Frage: Wieviel Mensch gibt’s, wieviel Tier?

Theatralisch veranschaulicht Wegscheider das Gedicht "Der Nagel und die alte Schraube" – woher auch der Spruch rührt: "Alte Liebe rostet nicht" –, indem er telefonischen Kontakt zu seiner Liebsten aufnimmt. Es erklingt das Volkslied "Wenn ich ein Vöglein wär".

Nach schwerer Krankheit starb Ringelnatz 1934 und wurde auf dem Berliner Waldfriedhof begraben. Der lange Applaus bescherte die Zugaben "Passbilder sind die Rache des Fotografen", und "Leute sind wie Uhren, wenn man sie aufzieht, gehen sie". 


Kritik Untergriesbach 2015

Ziel war es, ein Theater in die Region zu den Menschen zu bringen. Bohus Z. Rawik ist dies gelungen: Im Haus am Strom ist nun das 3Ländereck-Theater beheimatet. Sein Versprechen, sehr gute Schauspieler zu engagieren, hat der Untergriesbacher gehalten und wurde dafür mit einem ausverkauften Haus belohnt. Die Akteure Tina Nicole v. Falkenstein und Jürgen Wegscheider schafften es, das Publikum zu begeistern. Locker im Mix zwischen Fröhlichkeit und Melancholie zelebrieren sie die Stücke von Joachim Ringelnatz.


"Allerlei von der Liebe"

Kritik Lübz 2017

[....] Die kleine Vorstellung war jedenfalls ein Ohren- und sogar ein Augenschmaus. Zu danken war dies einerseits den großartigen Texten...[...] Andererseits hauchten zwei professionelle Schauspieler[...] den Texten Leben ein. Immer wieder gab es Momente, in denen sich auf dem schönen Gesicht von Tina Nicole v. Falkenstein so fein der Ausdruck einer Rolle abzeichnete, dass die Zuschauer glauben konnten, einem Bühnenschauspiel beizuwohnen. Als beide gar den Dialog zwischen Soldat und Hure aus Arthur Schnitzler's "Reigen" sprachen, vergaß man vollends, dass man in einer Art bestuhltem Wohnzimmer saß. Wenn man sich auf die Effekte einließ. (Zeitung für Lübz)


Kritik Dingolfing 2015

Ein erlesenes Publikum besuchte am Samstagabend in der Herzogsburg die heitere, szenische Lesung zum Allerweltsthema "Liebe". Aber wenn man, wie die beiden Schauspieler, Tina Nicole v. Falkenstein und Jürgen Wegscheider, auf die zum Teil satirischen Texte von Joachim Ringelnatz oder Wilhelm Busch zurückgreift, kommt nichts Schmachtendes oder Kitschiges aufs Tapet, sondern es dominieren die Gefühle, schwankend zwischen Liebeslust und Liebesfrust, modern gesprochen. (...) Lautstark und turbulent polterten die beiden Sprecher mit dem "Ehekrach" von Kurt Tucholsky im Zwischenparterre los und kamen deklamierend die Treppe hinauf vor das Publikum, das danach dem fulminanten Einstieg lebhaften Applaus spendete.  Die Rezitatoren trugen die pfiffigen Verse von Arthur Schnitzler, Klabund, Wilhelm Busch oder Joachim Ringelnatz mit klarer, ausdrucksvoller Stimme vor, und ihr Mienenspiel unterstrich die vielfältigen Empfindungen, die in den Gedichten, Sprüchen und Versen zum Ausdruck kamen.

Besonders gelungen war ihr Vortrag aus dem Auszug aus dem "Reigen" von Arthur Schnitzler, zu dem sie sich erhoben und ohne Blickkontakt versuchten, ein Tête-à-Tête herbeizuzaubern. Das Unterfangen muss schließlich scheitern, die Empörung der Frau bleibt wirkungsvoll im Raum zurück und Applaus brandet auf.

Auch die zahlreichen Texte von Wilhelm Busch und Kurt Tucholsky, meist süffisant und frivol bei Tucholsky, witzig und keck bei Wilhelm Busch, amüsieren die Zuhörer köstlich, enthalten die Verse doch immer auch ein Quäntchen Lebensweisheit, vor dem sich niemand verschließen kann. (...) Große Lebendigkeit entstand, als die beiden Schauspieler je einen Witz erzählten, J. Wegscheider einen bayrischen, Tina Nicole v. Falkenstein einen jiddischen. Da erklang schallendes Gelächter, denn auch hier zeigte sich der glänzende Esprit der Verfasser.



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